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Die Geschichte der Mosel

Das Weinbaugebiet der Mosel zählt als die älteste Weinregion Deutschlands und gilt als eine der traditionellen Europäischen Anbaugebiete. Die Region befindet sich im Westen Deutschlands, zwischen der Deutsch-Französischen Grenze und dem Rhein. Die Weinberge erstrecken sich über 250km entlang dem Flusslauf der Mosel, sowie entlang dessen Nebenflüssen, der Saar und der Ruwer.

Geografische Lage als Grundstein des Weinanbaus

Im Laufe der Zeit haben sich die Mosel sowie ihre Nebenflüsse tief in das Rheinische Schiefergebirge gegraben. Durch diesen natürlichen Prozess sind in der Region die idealen geografischen und klimatischen Voraussetzungen für den Weinanbau entstanden. Die geschützte Tal-Lage der Region sorgt dafür, dass die Mosel-Region zu einer der wärmsten Klimazonen Deutschlands gehört. Durch die Wärme, welche im Fluss gelagert wird, wird Frost vorgebeugt und Temperaturschwankungen sind gering; milde Winter und warme Sommer mit ausreichendem Niederschlag sind hier die Norm. Die Durchschnittstemperatur beträgt etwa 10°C – dank diesem milden Klima hat die Region eine enorm lange Anbauzeit von April bis Oktober. In manchen Jahren können die Trauben sogar bis November reifen.

Die Ursprünge des Weinanbaus in der Mosel

Archeologische Fünde in der Region haben gezeigt, dass die Mosel schon lange als Weinanbaugebiet genutzt wird. Schon im ersten Jahrhundert nach Christus haben die Römer hier Wein an den Hängen des Flusstals angebaut. Es wird außerdem vermutet, dass schon die Kelten um 500 vor Christus Wein in der Region angebaut haben; hierfür gibt es jedoch keine genauen archäologischen Beweise.

Das Moseltal wurde um 50 vor Christus von Römern erobert, und um 17 vor Christus wurde die Stadt Trier hier gegründet. Es wird deswegen vermutet, dass durch die steigende Polulation des Gebiets sowie dem Militär auch die Nachfrage nach Wein stark gestiegen ist. Dies resultierte dann in den ersten großangelegten Weinanbaugebieten der Region.

Nach dem Fall des Römischen Reiches, waren es hauptsächlich Klöster, welche den Weinanbau in der Region kultivierten. Während des Mittelalters brachte besonders der Orden der Zisterzienser vermehrtes Wissen über den Weinanbau aus Burgund mit in die Mosel. Im 18. Jahrhundert veranlasste der damalige Bischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen strikte Maßnahmen, welche die Qualität des Weinanbaus drastisch verbesserten, und besonders dem Riesling-Anbau zugutekamen. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen sind bis heute in der Region erkennbar.

Nach der französischen Revolution fand der Weinanbau durch die Mönche in der Region ein Ende, da die Weinanbauflächen der Klöster an reiche Grundbesitzer gegeben wurden. In dieser Zeit erlebte die Mosel ihren Tiefpunkt als Weinanbaugebiet, doch schon Ende des 19. Jahrhunderts ging es wieder bergauf. Zu dieser Zeit wurde der Riesling aus der Mosel einer der beliebtesten und teuersten Weine weltweit und wurde beispielsweise von königlichen Familien auf der ganzen Welt getrunken.

Die Mosel Region nach dem zweiten Weltkrieg bis heute

Ein großer Bedarf an fruchtigen Weißweinen brachte der Region nach dem zweiten Weltkrieg einen weiteren Aufschwung. In dieser Zeit verdoppelte sich das Weinanbaugebiet und es wurde eine größere Variation an Traubensorten angebaut. Heutzutage ist die Mosel das fünftgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. In den letzten Jahren hat außerdem der Riesling der Region wieder stark an Beliebtheit zugenommen. Aus diesem Grund wurden nicht bewirtschaftete Weinberge wieder kultiviert und das Weinanbaugebiet, spezifisch für die Riesling-Traube, hat sich noch weiter ausgebreitet.